Kandidatenvorstellung der SPD Wäschenbeuren

Veröffentlicht am 02.05.2014 in Aktuelles

Gutes erhalten - Neues gestalten

Kandidatenvorstellung der SPD-Liste

Den Reigen der Kandidatenvorstellungen zur Gemeinderatswahl in Wäschenbeuren eröffnete am Dienstag, dem 29.4., die SPD-Liste. Der Ortsvereinsvorsitzende der SPD, Roland Wolff, übernahm die Begrüßung bei der gutbesuchten Veranstaltung im Café Mann.

Den Anfang machte die 23-jährige Bettina Blessing. Bewusst sei ihr bei ihrer Kandidatur geworden, dass viele Annehmlichkeiten in der Gemeinde Verwaltung und Gemeinderat zu verdanken seien. Sie sei bei dem Prozess der Ortsentwicklung der letzten Jahrzehnte natürlich nicht dabei gewesen und habe beispielsweise nicht gewusst, dass man früher nur auf der Straße zum Wäscherhof gehen konnte. Sie würde gerne dabei mitwirken, dass die Gemeinde weiterhin attraktiv bleibe und sich junge Menschen und Familien für unseren Ort entscheiden. Da junge Menschen in manchen Punkten andere Ansichten und andere Erfahrungen hätten, wäre es ganz sicher bereichernd, wenn sie ihre Perspektiven in den Gemeinderat einbringen könnten.

Daniel Schmidmeier zeigte sich stolz, mit seinen 20 Jahren für den Gemeinderat kandidieren zu dürfen. Er engagiere sich seit einigen Jahren im Musikverein und in der katholischen Jugend und sei seit dieser Saison auch beim Brauchtumsverein dabei. Er habe einen guten Draht zur Jugend und sei bei der Organisation des Pfingstzeltlagers und des Sommerfestes auf der Pfarrwiese mit eingespannt. Er schätze sehr die Vereinsförderung in Wäschenbeuren und die gute Unterstützung der vorbildlichen Jugendarbeit und würde sich mit jugendlichen Elan auch in die Gemeinderatsarbeit stürzen. Der Gemeinderat müsste seiner Meinung nach eine gute Mischung aus jungen, lernwilligen und älteren, erfahrenen Mitgliedern darstellen.

Elisabeth Käfer, seit 20 Jahren in Wäschenbeuren wohnend, hob hervor, dass ihre Familie von Anfang an die gewachsene und gut funktionierende Struktur in Wäschenbeuren geschätzt habe: die Läden, Ärzte, Vereine, Volkshochschule ... Auch Familien mit Kindern biete die Gemeinde alles, was sie bräuchten. Besonders am Herzen lägen ihr die gute Vereinbarkeit von Beruf und Familie für Männer und Frauen. Dazu gehöre besonders eine gute Qualität der Betreuung der Unter-Drei-Jährigen in der Krippe und durch Tagesmütter, qualitätsvolle Kindergartenarbeit und das gute Ganztagesangebot der Schule. Sie plädierte dafür, die Schulsozialarbeit aufzustocken und die offene Jugendarbeit, als Ergänzung zu Vereinen und KJW, auszubauen.

Peter Schührer, Gemeinderat seit 1975, verwies auf die enorme Entwicklung, die Wäschenbeuren in den letzten Jahrzehnten genommen habe, dank eines rührigen Bürgermeisters, eines engagierten Gemeinderats und einer aufgeschlossenen Bürgerschaft. Im ersten Wahlprogramm der SPD von 1975 stünden noch Forderungen wie Beleuchtung in allen Ortstraßen, Ausbauplan für die Ortsstraßen, Gehwege an den innerörtlichen Hauptverkehrsstraßen, kindgerechte Kinderspielplätze in den verschiedenen Ortsteilen und Errichtung einer Sport- und Festplatzanlage. Zu der Aufwärtsentwicklung habe die SPD-Fraktion auch einen gewichtigen Beitrag geleistet. Diesmal trete man mit dem Leitspruch an: Gutes erhalten – Neues gestalten.

Kristine Hornung, seit 26 Jahren in Wäschenbeuren wohnhaft, bezeichnete Wäschenbeuren als einen Ort. in dem man sich zu Hause fühlen könne. Gerne würde sie dazu beitragen, dass vieles Gute erhalten bliebe. Als Beispiel nannte sie den Schulstandort. Wie es aussehe, seien die Tage der Werkrealschule gezählt, ein wichtiges Ziel müsse es daher sein, eine Gemeinschaftsschule als weiterführende Schule nach der Grundschule zu bekommen. Als verbesserungsbedürftig und für Berufstätige nicht ausreichend ausgebaut bezeichnete sie den Öffentlichen Nahverkehr. So wäre die gute Bahnanbindung von Lorch an Stuttgart noch attraktiver, wenn der Bus an die Zugtaktung gekoppelt nach Lorch fahren würde.

Heinz Weber, zum achten Male für den Gemeinderat kandidierend, sagte Wäschenbeuren sei nicht nur sein Wohnort sondern seine Heimat. Er wolle auch weiterhin die Zukunft seiner Heimatgemeinde kreativ mitgestalten. Besonders zu wünschen sei, dass im Handel alle Güter des täglichen Lebens erhältlich seien, dass der Schulstandort erhalten bleibe. möglicherweise in Kooperation mit Nachbargemeinden; die wertvolle Vereins- und Jugendarbeit solle weiterhin auf hohem Niveau geleistet werden können, und die Bürger sollten wie bisher in einer sicheren und schön gestalten Umgebung leben können. Dass es so bleibe, sollte ein ausgewogenes Kräfteverhältnis im Gemeinderat bestehen, und keine Fraktion dürfe die absolute Mehrheit haben.

Michael Schlichenmaier ist stellvertretender Leiter der Wirtschaftsförderung bei der Stadt Schwäbisch Gmünd. Er und seine Lebensgefährtin hätten sich bewusst für Wäschenbeuren entschieden - wegen der guten Lage zwischen Gmünd und Göppingen, der wunderschönen Landschaft, der intakten Dorfgemeinschaft und der guten Grundversorgung, die zu Fuß erreichbar sei. Die Zahl der Arbeitsplätze sei noch rar gesät. Er möchte aktiv daran mitwirken, das Gewerbegebiet Heuhof zu entwickeln und die Zahl der Betriebe in der Gemeinde zu erhöhen. Damit hielte man mehr Menschen im Ort, sorgte für kürzere Arbeitswege und weniger Stau. Obendrein profitiere die Gemeinde von steigenden Gewerbesteuereinnahmen.

Thomas Wolff kandidiert zum dritten Male für den Gemeinderat. Zweimal sei er erster Nachrücker gewesen, und seit Januar 2014 ist er amtierender Gemeinderat. Am Herzen liege ihm besonders der Ausbau der Verbindung über den Krettenhof zur Entlastung der B 297 vom hohen Verkehrsaufkommen und täglicher Staubildung. Langfristig müsse eine alle Orte umgehende Schurwaldquerung zwischen Remstal und Filstal kommen. Nur so könne man den Schwerlastverkehr fernhalten und Lärm, Feinstaub und Verkehrsgefährdung in den Ortsdurchfahrten von Wäschenbeuren bis Göppingen deutlich reduzieren.  Alle politischen Kräfte in Wäschenbeuren müssten an einem Strang ziehen und  dafür kämpfen.

Jörg Staudenmayer, der als Architekt arbeitet, sagte aus, dass es ihm wichtig sei, die hohe Lebens- und Wohnqualität in Wäschenbeuren dauerhaft zu erhalten. Es sei unerlässlich, Bauflächen zu erschließen, um den Einwohnerstand einigermaßen zu halten und die vorhandenen und zukünftigen Infrastruktureinrichtungen zu erhalten und auszubauen. Doch müsse man den Flächenverbrauch reduzieren. So müssten die Baulücken der letzten Jahrzehnte geschlossen werden. Auch sei es für die Schaffung einer lebendigen Ortschaft erforderlich, dass die Leerstandsgebäude einer neuen Nutzung zugeführt werden. Als weiteren Punkt nannte er die Bindung der Kaufkraft im Ort durch einen Supermarkt mit breiter Angebotsvielfalt.

Marko Mayer meinte, von außen betrachtet liefe in Wäschenbeuren alles bestens: Gut ausgebaute Straßen, eine neue Schule mit Mensa, eine attraktive Bücherei, ein Café als Treffpunkt der Bürgerschaft, eine Top-Bürenhalle... Dazu seien auch noch die Finanzen in Ordnung. Dies alles sei aber kein Selbstläufer, denn in Zukunft gelte es, die Attraktivität der Gemeinde zu erhalten und die Balance zu halten zwischen Umsicht und mutigen Entscheidungen. Er nannte gute Rahmenbedingungen für den Einzelhandel, eine Entlastung vom Durchgangsverkehr und einen Ausbau der Freizeiteinrichtungen als Beispiele. Eine Schrumpfung der Gemeinde sei zu vermeiden, Zuzug um jeden Preis und eine Entwicklung in Richtung „Schlafstadt“ sei aber nicht gewollt.

Erwin Brändle nahm sich des Themas Natur und Landschaftspflege an. Die Wäschenbeurener lebten in einer wunderschönen Landschaft, die es zu erhalten und pflegen gelte. So müsse der Streuobstgürtel, in den vergangen Jahrzehnten arg geschrumpft, unbedingt erhalten bleiben. Deshalb begrüße er das Streuobstpflegegeld zur Unterstützung der Besitzer von Baumgrundstücken Auch diene es der Aufwertung des Landschaftsbilds und der Ökologie, wenn Hecken und Solitärbäume in Landschaftsteilen gepflanzt würden, die bei den Feldbereinigungen der 20er Jahre ausgeräumt wurden. Eine 380-KV-Leitung mit riesigen Masten passe überhaupt nicht die Landschaft.

An die Vorstellung schloss sich eine lang andauernde, intensive Diskussion an. So wurden beispielsweise der Radweg Richtung Krettenhof, die Zukunft der Wäschenbeurener Schule, der Pavillon beim ehemaligen Bahnhof, die Sauberkeit im Ort und viele andere kommunalpolitische Themen angesprochen.

Fraktionsvorsitzender Peter Schührer dankte zum Abschluss den Gästen für ihre konstruktiven Beiträge und den Kandidatinnen und Kandidaten für Ihre ansprechende Vorstellung. Man könne eigentlich alle sich im Gemeinderat vorstellen, doch die SPD-Liste wolle kein Übergewicht einer Fraktion im Gemeinderat.

 
 

Heike Baehrens MdB